Knapp verfehlt heißt nicht verloren

Während man beim Verliebtsein gleich schwingt, Gedanken erahnt, weiß, wann man den anderen antrifft (siehe auch den Blogbeitrag “Gekoppelte Wahrnehmung bei Verliebten?”), verhält es in Beziehungen, die eher unrund laufen, häufig anders herum: Man verpasst sich knapp. Manchmal um Sekunden, manchmal sogar um Stunden. Am Handy, am Instant Messenger, am Treffpunkt. So als ob man sich unbewusst aus dem Weg gehen wollte.

Nun sollte dies nicht als endgültiger Beweis herhalten, dass eine Partnerschaft am Ende ist. Vielmehr ist diese Beobachtung, wie so oft, lediglich Indikator, und dazu noch ein wertfreier. Sowie eine Aufforderung. Eine Aufforderung nämlich, sich endlich mit dem/der Liebsten zusammenzusetzen und in Ruhe zu besprechen, wo was in der Beziehung klemmt. Ein offener und tiefgründiger Austausch hat schon so manche Wunder bewirkt.



Dieser Artikel wurde am Montag, 6. Juli 2009 um 03:16 erstellt und in der Kategorie Gedankensplitter abgelegt. Kommentare auf diesen Artikel können mit dem RSS 2.0-Feed verfolgt werden. Es besteht die Möglichkeit, auf diesen Artikel zu antworten oder einen Trackback von der eigenen Seite zu senden.

1 Kommentar für “Knapp verfehlt heißt nicht verloren”

  1. gin sagt:

    was nun aber tun, wenn die betreffenden personen angst vor gesprächen haben. oft ist das ein teufelskreislauf. der eine läuft davon, der andere auch, denn man könnte es ja nur noch schlimmer machen, aber im grunde wird es durch das Nichtaussprechen schlimmer.

    Noch schlimmer ist es, wenn dann der eine Mensch, eben nur der eine Mensch ist. Man keine weiteren Personen um sich hat. Dann ist die Verlustangst ja noch viel höher und man traut sich noch weniger. “Keiner mag mich” heißt es da aus dem Munde meiner Freundin. “keiner” bedeutet “einer” mag mich nicht. Dieser “einer” war eben auch gleichzeitig “die ganze welt”. dann kommt der satz “keiner mag mich” zustande. man wird blind für alles um sich. man ist mehr als abhängig von der antwort der person und kann nicht einmal mehr frei handeln, kommt somit in zwangshaltungen hinein, die die situation nicht gerade verbessern. wichtig ist zu ERKENNEN, ob man abstand nimmt, weil man ANGST hat, oder weil man wieder freiraum zum denken braucht. Ist ANGST dabei oder nicht?

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