Gekoppelte Wahrnehmung bei Verliebten?
Im Zustand des Verliebtseins kommt es erstaunlicherweise oft zu, ich nenne es einfach mal “gekoppelten Wahrnehmungserscheinungen”: Man verabredet sich ohne genaue Uhrzeit und kommt zeitgleich am Treffpunkt an; man nimmt den Telefonhörer in die Hand, will wählen und der Andere ist schon dran, oder man spürt genau, dass es dem Gegenüber schlecht geht, selbst wenn dieser sich ganz woanders aufhält.
Diese Synchronisierung ist nicht stabil; sie scheint im Gegenteil von bestimmten Faktoren abzuhängen, die ggfs. noch näher ergründet werden müssten (womöglich gibt es Affinitäten zum sog. “Flow-Zustand”, den der ungarische Wissenschaftler mit dem unaussprechlichen Namen, Mihaly Csikszentmihalyi, erstmals beschrieben hatte).
Es gibt jedoch Einflussgrößen, die diese Resonanzverbindung empfindlich stören können, so z. B. Erwartungshaltungen. Sobald einer von beiden “herauskippt”, ist die Verbindung “tot”. Auch scheint es so zu sein, dass Gewohnheiten und Beziehungsroutine die Verbindung zu erstummen bringen.
Vielleicht aber ist das Ganze ja auch nur ein Produkt eigener selektiver Wahrnehmung.
6. Juli 2009 um 03:16
[...] gleich schwingt, Gedanken erahnt, weiß, wann man den anderen antrifft (siehe auch den Blogbeitrag “Gekoppelte Wahrnehmung bei Verliebten?”), verhält es in solchen Beziehungen, die eher unrund laufen, häufig anders herum. Man verpasst [...]