Sog statt Druck in Beziehungen

Der Förster und Privatforscher Viktor Schauberger (1885–1958) erkannte es bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts: Das aufbauende Prinzip in der Natur ist das des Soges, das Zerstörerische das des Drucks. Er sprach auch von Implosion statt Explosion.

Gilt diese Gesetzmäßigkeit ebenso in Liebesbeziehungen? Meiner Beobachtung nach eindeutig ja. Einige Beispiele habe ich nachfolgend zusammengestellt:

Druckgefühl beinhaltend oder erzeugend:

  • Erwartungshaltungen
  • Unterstellungen (= “umgekehrte” Erwartungen), Vorurteile
  • Entmündigungen (u. a. durch Sich-Sorgen-machen oder etwas “zu gut meinen”)
  • Misstrauen (z. B., ob der Partner wirklich treu ist)
  • jemanden “in eine Schublade stecken” (z. B. mittels Typisierungen oder absoluten Formulierungen mit “immer” und “nie”)
  • körperliches oder emotionales Bedrängen, Aufdringlichkeit, Sich-anbiedern
  • (ungerechtfertigte) Selbsterhöhung
  • Neid, Eifersucht
  • Kommandos, Imperativ

Soggefühl beinhaltend oder erzeugend:

  • offene, vorbehaltlose Kommunikation
  • Einladungen, Angebote aussprechen
  • Vertrauensvorschuss
  • Aufrichtigkeit
  • “Verknappung”, Sich-rar-machen
  • Bescheidenheit, Understatement
  • Authentizität, Wahrhaftigkeit
  • freilassende Formulierungen, etwa mittels des Wortes “möchten” (Beispiel: “Wir möchten gerne aufbrechen” statt “Wir müssen los”)

Manchmal ist die Wirkung unentschieden, etwa bei Höflichkeitsfloskeln (Beispiel: “Bringst Du bitte den Müll raus?”). Diese können meiner Erfahrung nach sowohl Druck als auch Sog erzeugen. Die Situation und die Intention machen da wohl den Unterschied.

Fazit: Eine konsequente Anwendung des Sogprinzips verstärkt den Magnetismus in einer Beziehung und erhöht damit deren gesunde Langlebigkeit. Möglicherweise liegt im Sogprinzip auch ein entscheidender Schlüssel zum Verständnis des Phänomens Liebe.



Dieser Artikel wurde am Donnerstag, 7. Januar 2010 um 14:10 erstellt und in der Kategorie Eigene Forschungen, Gedankensplitter, Wissenschaft abgelegt. Kommentare auf diesen Artikel können mit dem RSS 2.0-Feed verfolgt werden. Es besteht die Möglichkeit, auf diesen Artikel zu antworten oder einen Trackback von der eigenen Seite zu senden.

2 Kommentare für “Sog statt Druck in Beziehungen”

  1. Hilft sich rar machen? sagt:

    [...] zu bekommen, die man verdient. Hilft da rar machen? Lebt nach dem Sogprinzip, wie es bei liebesforscher.de beschrieben wird, so kommt man eventuell gar nicht in der Lage sich die Frage zu stellen. Oft ist [...]

  2. gin sagt:

    Möglicherweise liegt im Sogprinzip auch ein entscheidender Schlüssel zum Verständnis des Phänomens Liebe. Kann ich nur wieder bestätigen. Druck entsteht lediglich aus EGOISMUS. Manche denken nicht darüber nach, wie sich der andere nun fühlt, Hauptsache, der eigene Wille wird durchgesetzt. Was hätte das mit Harmonie und Liebe zu tun? Rein gar nichts eben. Frauen verwechseln vielleicht manchmal Männer mit HUNDEN ;-) (mir ist allerdings nicht klar, wie ein Hund sich so etwas gefallen lassen kann)

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